Eines der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte begann in den frühen Tagen des Arbeiter- und Bauernstaates. Am 8. Februar 1950 wurde das Ministerium für Staatssicherheit gegründet. Das von der SED als “Schild und Schwert der Partei” bezeichnete Organ, im Volkmund Stasi, diente vor allem der innenpolitischen Überwachung.
Über 30 Jahre war die Behörde unter der eisernen Führung von Erich Mielke. In dieser Zeit wurden hunderttausende Menschen ausspioniert und inhaftiert. In 17 Untersuchungsgefängnissen wurden sie gefoltert, teilweise krebserregender radioaktiver Strahlung ausgesetzt und sogar zum Tod verurteilt. Zum Ende der DDR beschäftigte die Staatssicherheit 91 000 offizielle Mitarbeiter, die Zahl der inoffiziellen Mitarbeiter betrug mehr als 100 000. Dem legendären Geheimdienstchef Marcus Wolf gelang essogar, einen Spion in das Bonner Kanzleramt einzuschleusen.
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (kurz MfS oder Stasi, abwertend auch SSD) war der Inlands- und Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für „politische Straftaten“. Das MfS war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED („Schild und Schwert der Partei“) gegenüber der DDR-Bevölkerung, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es als Mittel Überwachung, Einschüchterung, Terror und die so genannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) ein.
Nachdem das MfS bei der Früherkennung und Unterdrückung der sogenannten „Zusammenrottungen“ des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 aus Sicht des Politbüros „versagt“ hatte, wurde das Ministerium am 23. Juli 1953 zum „Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS)“ zurückgestuft und dem Ministerium des Innern der DDR unter Willi Stoph unterstellt; erst am 24. November 1955 erhielt es wieder Ministeriumsrang und bekam den Hauptverwaltung Aufklärung genannten Auslandsnachrichtendienst zugeordnet.
Am 17. November 1989 wählte die Volkskammer der DDR einen neuen Ministerrat. Das MfS wurde in Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) umbenannt. Dessen Leiter wurde der bisherige Stellvertreter von Erich Mielke, Wolfgang Schwanitz. Mit der Umwandlung des MfS in das AfNS war auch eine Verkleinerung des Apparates geplant, wozu es jedoch in Folge des raschen Zusammenbruchs des MfS/AfNS nicht mehr kam. Am Morgen des 4. Dezember 1989 wurde die Bezirksstelle des AfNS in Erfurt von Bürgern besetzt, nachdem bekannt geworden war, dass die Stasi-Akten vernichtet werden sollten. Am Abend desselben Tages wurden die Dienststellen in Leipzig und Rostock besetzt; Besetzungen in den anderen Bezirksstädten folgten, zuletzt am 15. Januar 1990 in der Zentrale in Berlin. Bei den Besetzungen kam es teilweise zu chaotischen Zuständen.
Quellen:
http://www.chronikderwende.de/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=afns.html
http://www.bejm-online.de/gfz/geschichte/
Gieseke: DDR-Staatssicherheit, S. 24
Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
http://de.euronews.net/2009/05/05/die-stasi/